Frankfurt bittet Müllsünder künftig zur Kasse

Aus der Ferne betrachtet glänzt Frankfurt - in den Straßen oder Bahnstationen verblasst dieses Bild ganz schnell: Schmutz und Abfall gehören zum Alltag. Das sollen Bußgelder für Müllsünder jetzt ändern. Foto: dpa

Frankfurt (him) Wenn "Hasso" oder "Fiffi" ihre Tretminen auf Frankfurts Bürgersteigen hinterlassen, kann es fürs Herrchen künftig teuer werden: Wer die stinkende Hinterlassenschaft seines Vierbeiners nicht entsorgt und erwischt wird, muss 75 Euro berappen. So sieht es ein Bußgeldkatalog vor, den das Ordnungsamt der Mainmetropole erarbeitet hat. Wird das Häufchen auf einem Kinderspielplatz liegen gelassen, droht gar eine Strafe von 150 Euro.

Generell gilt künftig: Müllsünder werden zur Kasse gebeten. Damit will Frankfurt der von Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) zur Chefsache gemachten "Sauberkeitsoffensive" neuen Schwung verleihen. Der Sauberkeitsbeauftragte der Stadt, Peter Postleb, weist darauf hin, dass das Verhängen von Bußgeldern theoretisch schon lange besteht. In der Abfallsatzung sind die Vergehen benannt, Frankfurt sei aber die erste Stadt, die jetzt ernst damit macht. Die Offensive gegen Müllsünder beginnt am Aschermittwoch (13. Februar). Allerdings werden die wie Polizisten uniformierten Mitarbeiter des Ordnungsamtes zunächst keine harte Linie fahren. Einem Bericht zufolge setzen die "Saubermänner" der Stadt drei Monate lang darauf, die ertappten Sünder im Gespräch auf ihr Verhalten und die möglichen Strafen hinzuweisen.

Der Bußgeldkatalog sieht grundsätzlich drei Kategorien vor: In der ersten Stufe ist das gedankenlose Wegwerfen von Zigarettenkippen, Dosen und Flaschen auf Straßen oder in Bahnstationen erfasst. Die Geldbuße beträgt zwischen 20 und 75 Euro. Die Verschmutzung durch Hundekot fällt in Kategorie zwei, Sperrmüll ist in der dritten Stufe erfasst: Wer Sperrmüll einen Tag früher als angemeldet auf die Straße stellt, riskiert eine Strafe ab 150 Euro. Die Höchststrafe von 50 000 Euro droht gewerblichen und Wiederholungstätern, die gefährliche Stoffe illegal loswerden wollen.

Die Mainmetropole musste im vergangenen Jahr 50 Millionen Euro für Reinigungsarbeiten aufbringen.

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Update 03. November 2005